* 14. Dezember 1546, † 1601
Konjunktion von 1563
Da die Tafeln falsch waren, wollte Brahe die zugrunde liegenden Daten verbessern. So führte Brahe die genausten Beobachtungen der Planeten zwischen 1576 und 1597 durch.
J. Stein schreibt:
At the time of geocentric conjunction, the difference in lattitude of the two planets (or their apparent angular distance from each other) amounted to only one-tenth of a degree, and, on account of the brightness of both planets […] it must have been practically impossible to separate them with naked eye […]
Supernova von 1572
Am 11. November 1572 beobachtet Brahe im Sternbild Kassiopeia die Entstehung eines neuen Himmelskörpers.
Dieser war so hell, dass er selbst bei Tageslicht gesehen werden konnte. (TODO: oder war dies Keplers neuer Stern?)
Dieser Himmelskörper führt -anders als die
Planeten oder
Kometen- keine Bewegung gegenüber dem Fixsternhimmel durch. Offensichtlich
ist dieser Himmelskörper ein neuer Stern (Stella nova, heute:
Supernova).
Brahe hielt seine Beobachtungen in De nova et nullius aevi memoria prius visa stella (Vom neuen und nie zuvor gesehenen Stern) fest.
Mit dieser Beobachtung beginnt Brahes steile Karriere.
TODO: Bei der Supernova von 1604 wird auch
Galileo Galilei wegen der fehlenden Parallaxe zum Schluss kommen, dass der neue Stern ein Fixstern ist.
Komet von 1577
Fünf Jahre nach der Supernova von 1572 beobachtet Tycho Brahe und weitere Astronomen in Europa einen Kometen. Brahe verglich die verschiedenen Beobachtungsberichte und konnte berechnen, dass der
Komet des Jahres 1577 mindestens sechs Mal so weit weg war wie der Mond. Offenbar konnte sich der Komet ungehindert durch die angenommenen
kristallinen Sphären bewegen. Ausserdem zeigte er, wie auch die Supernova von 1572, dass auch nicht
sublunaren Sphären Änderungen unterworfen sind.
TODO: Brahe beschreibt diesen Komment (und sein Tychonisches Weltsystem) im 1603? erschienenen Werk De mundi aetherei recentioribus phaenomenis liber secundus de cometa anni 1577.
Beobachtungen
Mit Tycho Brahe fand eine 2000 jährige Beobachtungstradition von blossem Auge auf ihrem Höhepunkt ein Ende - nach ihm wurde, beginnend mit
Galileo, der Himmel mit dem Teleskop untersucht.
Die Beobachtungen von Brahe führten dazu, dass der im Jahr 127 v. Chr. von
Hipparchos erstellte Sternenkatalog abgelöst wurde.
1598 - Mechanica
Nachdem 1596 Frederick II gestorben ist und damit Brahe keine finanzielle Unterstützung mehr erhielt, verliess Brahe 1597 Hven und war von Oktober 1597 bis September 1598 Gast bei
Heinrich Rantznau auf dem
Wandsbeker Schloss. Dort schrieb er
Astronomiæ instauratæ mechanica, in welchem er Sternwarten
Uraniborg und
Stjerneborg sowie die darin benutzten Beobachtungsinstrumente (Quadranten, Sextanten und einen grossen Himmelsglobus) beschrieb.
Qualität der Boebachtungen
1597 (oder 1598 im Mechanica?) reflektiert Brahe über die Qualität der Beobachtungen, die er nun seit 35 Jahren durchführte.
Die Beobachtungen bis zu seinem 21 Lebenjahr seien «eher kindlich und von zweifelhafter Qualität» gewesen.
Bis zum 28 Lebenjahr »jugendlich und brauchbar«.
Danach hingegen »von hervorragender Qualität«.
Brahe mass mit einer Genauigkeit von ca. einer Bogensekunde. Damit hat er angeblich wie Harry Nussaumer in
Revolution am Himmel vermerkt, die Messgenauigkeit um etwa das 20 Fache erhöht.
Kristallsphären
Im Tychonischen System kreuzen sich die damals angenommenen Kristallsphären von Planeten untereinander und mit der Bahn des von Kepler beobachteten Kometen.
Deshalb verwarf Tycho die Kristallsphären.
Von diesem Schritt war
Kepler sehr beeindruckt.