Brahe starb bereits einen Monat später.
Wegen (welchen?) Komplikationen wurde das Buch erst 1627 veröffentlicht.
Mit den Rudolfinischen Tafeln konnte die mittlere Abweichnung von Beobachtung zu Vorhersage von 5 Grad auf 10 Minuten reduziert werden.
Frontspitz
Der Frontspitz der Rudolfinischen Tafeln zeigt einige interessante Motive.
Über dem Tempel fliegt der Habsburgische Richsadler. Er lässt Geldstücke fallen.
Unter dem Adler, auf der Kuppel des Tempels, sitzt die Muse Urania.
Auf dem Kuppelrand stehen, von links nach rechts, die sechs Musen(?) oder Göttinen(?):
- Physica Lucis
- Optica
- Logarithmica (um deren Kopf die ersten Ziffern des Wertes log(sin(30°)) = log(0.5) =-0.693172 angeordnet sind)
- Doctrina triangulorum
- Stathmica
- Magnetica
Der Boden des Tempels ist mit Sternen geschückt. Das mathematisch-astronomsiche Wissen konnte nur mit deren Beobachunt erworben werden.
Im Tempel schaut ein chaldäischer(?) Astronom mit
Phrygischer Mütze nach hinten. Die auf den Säulen benannten Personen sind von links:
Kepler selbst sitzt etwas bescheidener in der zweiten Seitenwand von links des Tempelsockels.
Weitere Namen, die auf den Säulen gefunden werden, sind:
Die Qualität der Säulen nimmt von Hinten (Altertum) nach Vorne zu: Kopernikus und Brahe erhalten die schönsten Säulen.
Der chaldäische(?) Astronom macht seine Beobachtungen mit Hilfe eins rudimentären Holzstammes (der auch eine Säule ist).
Die mittlere Seitenwand zeigt die Insel Hven, auf der Brahe seine Beobachtungen vorgenommen hatte.
Brahe sagt Quid si sic («wenn es so wäre») und zeigt dabei auf sein (tychonisches) Geozentrische System an der Decke des Tempels.
Damit spielt der Ersteller des Bildes darauf ab, dass Tycho Brahe in seiner Stjerneborg (Stellæburgum) dasselbe System an der Decke des Untergeschosses gezeichnet hatte.
Die 19 Abschnitte an der Scheibe an Metons Säule stehen im Zusammenhang mit dem 19 Jahre/235 Mond-Zyklus.
Hipparchos hält in seiner rechten Hand ein Buch mit dem Titel Catalogus stellarum fixarum, die auf den von ihm zusammengestellten Sternenkatalog hinweist.
Seine linke Hand hält ein anderes Büchlein, dessen Titel mit
Test. abgekürzt wird, was
Testimonium oder
Testamentum bedeuten kann, die auf das Zeugnis der Vorgänger von Hipparchus hinweisen, welche es Hipparchus ermöglicht hatte, die
Präzession wiederzuentdecken.
Ptolemäus schreibt auf eine Tischdecke, neben ihm das wohl wichtigste astronomischen Buch der Antike, auf griechisch *Μεγάλη Σύνταξις* (bekannter unter dem arabischen Namen
Almagest)
Die Zeichnung auf der Tischdecke scheint auf den von Ptolemäus gefundenen
Sehnensatz zu beziehen.
Zu den Füssen von Ptolemäus zeigt eine Grafik die Bewegung des Planeten mit Hilfe des Epizykel, dem Exzenter und dem Equanten.
Kopernikus lehnt sich an eine Dorische Säule an. Auf seiner Schoss liegt sein Buch
De revolutionibus orbium coelestium. An seiner Säule ist ein
Dreistab (Triquetrum) befestigt, ein Instrument das bereits von Ptolemäus im fünften Buch des Almagestes, aber auch von Kopernikus in
de revolutionibus beschrieben wurde.
Das Kreuz darüber ist wohl ein
Jakobsstab und hat daher wenig mit dem katholischen Glauben zu tun.
Kopernikus hatte Beobachtungsdaten von
Regiomontanus und Bernhard Walther zur Verfügung, die mit dem Buch, das mit
observ. Regiom. et Walt. betitelt ist, angedeutet wird.
Tycho Brahe lehnt sich an eine Korinthische Säule. An seiner Säule sind der Quadrant und Sextant, Instrumente, die er auf der Insel Ven verwendete.
Die Tafel, die Kepler zeigt, zeigt ihn bei Nacht und Kerzenlicht arbeitend. Nur einige Geldstücke des Adlers liegen auf seinem Tisch$G