Y-Chromosom
Das Y-Chromosom ist ca. 59 Millionen «Buchstaben» (
Basenpaare) lang.
10 Millionen Buchstaben können (zur Zeit?) wegen technischen Gründen gelesen und (z. B. hinblicklich Mutationen) analysiert werden.
Nur ein paar hundert Unterschiede («Mutationen») in diesen 10 Millionen Buchstaben trennen die beiden Männer mit der grössten Differenz in ihren Y-Chromosomen.
Verschiedene Populationen der Welt haben eine ungleichmässige Mutationsrate in ihrem Y-Chromosom oder ihrer mitochondrialen DNA. Z. B. weist die Haplogruppe A (Y-Chromosom) eine speziell hohe Mutationsrate auf.
Die Allalfrequenzverteilung im Y-Chromosom (Simon's Genome Diversity Project) und der mitochondrialen DNA (1000 Genomes Program).
Das Y-Chromosom der Menschen ist unterschiedlich vom Y-Chromosom der Schimpansen.
Je älter der Mann bei der Zeugung eines Sohnes ist, desto mehr Mutationen im Y-Chromosom vererbt er.
Dieser Effekt tritt bei bei der mitochondrialen DNA nicht auf, da sich die Eizelle im Gegensatz zu den Spermien, nicht teilt.
1000 Genomes Project
Eine grosse Mehrheit davon tritt selten auf: 64 Millionen haben eine Allelfrequenz von weniger als 0,5 Prozent.
8 Millionen SNPs haben eine Frequenz, die höher ist, als 5 Prozent.
Haplogruppen
C
C wird in Ostasien, Australien, Amerika und einigen (allen?) Inseln des Pazifiks gefunden.
C migrierte ca. 1000 n. Chr. von Zentralasien/Sibieren nach Amerika.
C ist in Amerika weniger stark vertreten wie Q.
D
⅓ der Japaner haben Haplogruppe D.
E
E sind vermutlich Nachfahren von Kusch.
E1b1a ist relativ stark im (südlicheren) Mittelarfika vertreten.
Über 90% der Männer von Nigeria gehören zu E1b1a.
E1b1b ist relativ stark in Nord und West-Mittelafrika vertreten.
Ca. 80 % der Männer in Somalia gehören zu dieser Haplogruppe.
E1b1b ist die häufigste Haplogruppe in Ägypten: über 40 % tragen sie.
F
Möglicherweise die Nachkommen der Indus-Kultur.
G
Offenbar ist G und J2 geographisch sehr ähnlich verteilt.
H
H ist stark in Indien und Bangladesch vertreten.
35% der Bengalen gehören zu dieser Haplogruppe.
K, M, S
K, M und S kommt häufig in Melanesien vor.
L
Ist L die Abrahamitische Linie?
N
Hohe Vorkommen vn N in Russland, Sibieren.
O
O und N stammen aus dem gleichen Haplogruppenbaumast ab. Die Trennung vollzog sich ca. 2000 bis 1600 v. Chr.
90% der Chinesen sind O.
O1b2 findet man hauptsächlich in Japan und Korea.
O1b ohne O1b2 findet man in Ostasien (Region Thailand, Myanmar, Indonesien) und sogar in Madagaskar.
Die Trennung in O1 und O2 geschah ca. 1300 bis 900 v. Chr.; die Trennung von O1 in O1a und O1b zwischen 1300 und 800 v. Chr.
O1b2 entstand zwischen 1100 und 700 v. Chr. aus O1b.
Q
Viele Ureinwohner Amerikas gehören offenbar zur Haplogruppe Q, z. B. über 90% der
Navajo-Männer.
Man findet einen geringeren Anteil von Q in Zentralasien und Zentralrussland. Mit der Ausnahme von Irland wird Q in Europa, Afrika oder Australien kaum gefunden.
Q ist ca. 300-600 n. Chr. von Asien her in Amerika eingewandert.
Dieser Migrationsstrom hat möglicherweise einen Zusammenhang mit dem Untergang der Mayazivilisation ca. 800-900 n. Chr.
R1a
R1a ist evtl. der beste Kandidat für die Bewohner des Mogulreiches. (Das Wort Mogul leitet sich von «Mongolen» ab).
R1b
30 % in Italien
75 % in UK
Westeuropa: ca 50 - 75 %
In den Gebieten des ehemaligen Römischen Reiches findet man allgemein hohe Konzentrationen von R1b.
Subruppen (u. a.):
- M73
- M269
- L23
- U106
- S116
- U152
- M529
- M222
Die Migration von R1b im um 1000 n. Chr. entspricht der 2. Wanderung der Turkvölker in den Westen (Magyaren, Petchenegen, Oghusen, Kiptschaken).