Gutgemeinte, aber falsches »in Schutz nehmen der Bibel«
Einige Kreationisten versuchen in gut gemeinter Absicht darzulegen, dass die Bibel gar nicht lehre, dass die Erde im Mittelpunkt des Weltalls sei, sondern dass sie nur bildlich spreche. Damit wollen sie offensichtlich die Bibel in Schutz nehmen.
Sie übersehen dabei aber, dass die Bibel tatsächlich lehrt, dass die Erde im Mittelpunkt ist.
Beispiel
Junker schreibt darin:
Die Bibel berichtet von Gottes Handeln in einer Alltagssprache, in einer Ausdrucksweise, die unseren Sinneseindrücken entspricht, die folglich nicht zeitbedingt ist und die wir ja auch heute als wissenschaftlich aufgeklärte Menschen benutzen. Die Bibel beschreibt das reale Handeln Gottes in der Geschichte. Die bei diesen Schilderungen verwendete Ausdrucksweise kann aber nicht für ein räumliches Weltbild ausgewertet werden.
[…]
Wenn in Josua 10 vom Stillstehen der Sonne berichtet wird, so liegt dem offenbar ein reales Ereignis zugrunde, dessen Vorgang mit Ausdrücken des Sinne seindrucks wiedergegeben wird, wie dies auch heute geschehen würde. (Was hier genau geschehen ist, kann freilich nicht mehr rekonstruiert werden.)
Da uns die biblischen Offenbarungen also nicht in einer wissenschaftlichen Ausdrucksweise gegeben sind, ist es verfehlt, aus der benutzten Sprache ein „biblisches“ Weltbild ableiten zu wollen …
Misc
Der Aufsatz Strukturvarianten in zentrischen Weltmodellen der Astronomie und Atomphysik als Reprisen in der Kulturentwicklung von Walther L. Fischer ist ein flüssig lesbarer Überblick über einige Themen, die Geozentrik/Heliozentrik berühren.