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Talmud: Seder Moed - Traktat Joma

Lazarus Goldschmidt, Der Babylonische Talmud mit Einschluss der vollständigen Mischnah, zweiter Band S. 749: Vom Versöhnungstag

Vier spezielle Zeichen in der Zeit vor der Zerstörung des zweiten Tempels

Der Talmud berichtet von vier speziellen Zeichen, die in den 40 Jahren vor der Zerstörung des zweiten Tempels (also zwischen Jesus Christus Tod und der Zerstörung des Tempels) beobachtet wurden:
Die Rabbanan lehrten: Vierzig Jahre vor der Zerstörung des Tempels gelangte das Los [«für Gott»] nicht in die Rechte, der rotglänzende Wollstreifen wurde nicht weiss, die westliche Leuchte brannte nicht und die Tempeltüren öffneten sich von selbst, bis R. Johanan b. Zakkaj sie anschrie und sprach: O Tempel, weshalb ängstist du dich, ich weiss, dass du entlich zerstört werden wirst, bereits hat Zekharja b. Ido über dich prophezeit: » Oeffne Lebanon deine Thüren, ein Feuer soll deine Cedern verzehren «
Diese vier Zeichen haben möglicherweise die Apostel des Herrn in ihrer Vermutung bestärkt, dass die letzte Generation angebrochen ist.
Vgl diese vier Zeichen mit einem Abschnitt weiter oben im selben Traktat:
Die Rabbanan lehrten: Während der vierzig Amtsjahre Šimo͑n des Gerechten geriet das Los [für Gott] stets in die Rechte, von dann ab geriet es zuweilen in die Rechte und zuweilen in die Linke. Der glänzendrote Wollstreifen4 wurde stets weiß, von dann ab wurde er zuweilen weiß und zuweilen nicht. Die westliche Lampe brannte immerwährend, von dann ab brannte sie zuweilen und zuweilen erlosch sie.
Auch Josephus berichtet in Geschichte des jüdischen Krieges von drei Zeichen, die sich am Tempel ereignet haben und auf dessen bevorstehende Zerstörung hinwiesen.
In diesem Zusammenhang ist ist auch die Erwähnung einer «Auswanderung» des Sanhedrins in Kaufhallen 40 Jahre vor der Zerstörung des Tempels interessant.

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