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Infektionsverstärkende Antikörper

Englisch: antibody dependent enhancement (ADE).
Ein Antikörper wird infektionsverstärkend genannt, wenn es bei der Anbindung an ein Virus nicht neutralisierend wirkt (wie es eigentlich von einem Antikörper erwartet würde), sondern sogar dazu führt, dass das Virus leichter in eine Zelle gelangt.
Dieses Phänomen wurde erstmals 1964 von Hawkes beschrieben, aber nicht erklärt. Das war wohl der Grund, dass es während 20 Jahren ignoriert wurde.
Ein ADE wird bei der Erstinfektion gebildet, der schwerere Krankheitsverlauf tritt erst bei der Zweitinfektion mit dem gleichen oder ähnlichen Virus auf.
Einige nehmen an, dass ADE beim Dengue-Fieber, Ebola und Zika-Virus-Infektionen eine Rolle spielt.

See also

Die Gefahr von ADE ist inbesondere bei der Entwicklung von Impfstoffen zu berücksichtigen.
Pathogen Priming führt zu einem ähnlichen Ergebnis wie ADE, unterscheidet sich aber im zugrunde liegenden Mechanismus.

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