In der Textkritik steht die Stemma für die rekonstruierte (und möglicherweise graphisch dargestellte?) Überlieferungsgeschichte eines Textes, unter Berücksichtigung von Hyparchetypen (z. B. des Neuen Testamentes).
Stemmatologie ist eine Methode, die versucht, die Geschichte des Textes nachzuvollziehen, um mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen den Urtext rekonstruieren zu können. Die Geschichte des Textes wird im Allgemeinen als ein Stammbaum von Handschriften dargestellt (stemma codicum genannt).
Die Erfindung der Stemmatologie wird üblicherweise Karl Lachmann zugerechnet.
Kladistik: Stephen C. Carlson hat mit 92 Textzeugen des Galaterbriefes mit kladistischen Methoden untersucht und daraus einen genalogoischen Stammbaum (stemma codicum) erstellt.
Bei der genealogischen Methode sucht man nach Texten, die denselben Fehler enthalten. So kann daraus eine Abstammung vermutet werden. Solche Fehler müssen folgende Kriterien aufweisen:
Die Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Fehlers muss gering sein, so dass derselbe Fehler nicht in zwei Texten neu auftritt.
Der Fehler soll bei der Abschrift unentdeckt bleiben, so dass er nicht korrigiert wird.