Abjia wurde im 18. Jahr Jerobeams König und regierte drei Jahre (1. Kö 15:1-2).
Sein Nachfolger Asa wurde im 20. Jahr Jerobeams König.
Dies ist möglich, wenn Regierungsjahre mit der inklusiven Zählweise angegeben werden, das heisst, wenn angebrochenen Jahre voll gezählt werden.
Diese Zählweise wird auch in 2. Kö 18:9-10 verwendet: im 7. Jahr Hoseas beginnt Salmaneser mit einer dreijährigen Belagerung Samarias; Im 9. Jahr wird Samaria eingenommen.
Im Gegensatz zur jüdischen Zählweise war bei den Assyrern, im Neubabylonischen Reich und im Persischen Reich die die exklusive Datierung üblich, bei der das Jahr des Regierungsantrittes eines Königs als «Thronbesteigungsjahr» galt und nicht gezählt wurde.
These von Thiele
Edwin Thiele hat die These aufgestellt, dass das Südreich die Berechnungsmethode zwei Mal, das Nordreich ein Mal gewechselt hat.
These von Ludwig Neidhart
Ludwig Neidhart geht davon aus, dass das Süd- und das Nordreich mit der Vordatierung begannen und dass beide Reiche unter Joas (Südreich) respektiv Amazja (Nordreich) zur Nachdatierung wechselten.
Ab Jojakin (als das Nordreich bereits nicht mehr existierte), sei das Südreich wieder zur Vordatierung zurückgegangen.
Für Josaphat nimmt Neidhart eine Nachdatierung als Ausnahme an.
Gleiche Ereignisse mit unterschiedlicher Zählweise
Gemäss Dan 1:1 belagerte Nebukadnezar Jerusalem im dritten Jahr der Regierung Jojakims, gemäss Jer 25:1 und Jer 45:1 im vierten Jahr.
Daniel hat also die Regierungsjahre mit der in Babylon vorherrschenden inklusiven Zählweise, Jeremia mit der jüdischen exklusiven Zählweise gezählt.
Misc
As Thiele had understood in his PhD work, the reigns of Judean kings … have begun on 1st Nisan with an accession year (year 0), which was a system of Babylonian origin, and the reigns of Israelite kings have begun on 1st Tishri (year 1) without an accession year, which was a system of Egyptian origin adopted by King Jeroboam I
Lies wiederholt alle Bucher des Alten und Neuen Testaments, und du wirst eine solche Dissonanz hinsichtlich der Jahre finden, und hinsichtlich der Zahlen zwischen Juda und Israel, d.h. zwischen den Regierungszeiten beider eine solche Konfusion, dass das Verweilen bei diesen Fragen eher eine Beschaftigung für Müßiggänger als für Gelehrte zu sein scheint.