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Rugjer Josip Bošković

* 18. Mai 1711, † 12. Februar 1787
Andere Schreibweisen: Ruggiero Giuseppe Boscovich, Ruđer Josip Bošković, Ruggero Giuseppe Boscovich etc.

TODO

Davor Krajnovikć schreibt:
… show that Boscovich’s acceptance of the motion of the Earth was primarily driven by the existence of a working physical theory that also explained the motion of the Earth, and the lack of a consistent theory that supported any variation of a geocentric system.
[…]
The purpose of this paper is to outline Boscovich’s struggle with a scientific framework of the stationary Earth in which he was brought up and which was commanded upon him by the authority of the Holy See and his own order, but which was not sustainable in the new age of rational enquiries and technological achievements.

De Aura Boreali (1738)

In De Aura Boreali stellt Boscovich die These auf, dass das Polarlicht durch Wärmeeffekte in der Atmosphäre hervorgerufen werden.
Damit liefert er eine andere Erklärung wie vor ihm Jean-Jacques Dortous de Mairan (1731), der die Erdbewegung als Grund des Polarlichts nannte.

Erklärung der Unterschiedlichen Erdanziehungskraft

Die 1671 von Jean Richer bemerkte unterschiedliche Erdanziehungskraft am Äquator und in Europa erklärte Riccioli Boscovich unter anderem damit, dass die kalte Materie in der Polgegend weniger Anziehungskräfte ausübt wie die heisse Materie am Äquator.

Parallaxe, Aberration des Sternlichts, Anpassung der Tychonischen Modells

Boscovich glaubte nicht, dass es (damals?) möglich war, Parallaxen zu messen, wohl aber die Aberration des Sternlichtes.
Um die Aberration zu erklären, passte Boscovich das Tychonisches Weltmodell an, indem er forderte, dass nicht nur die Planeten der Sonne in ihrer Umkreisung der Erde folgen, sonder auch die Fixsterne.
Boscovich beschrieb dieses Modell in seiner Dissertation De annuis fixarum aberrationibus.

Disquisitio in universam astronomiam

In Disquisitio in universam astronomiam diskutiert Boscovich gute und schlechte Hypothesen.
Eine schlechte Hypothese kann durch Beobachtungen nicht verifiziert werden (oder konnte bereits durch eine Beobachtung verworfen werden).
Er bewertet Newtons Gravitationstheorie als eine der «besseren Theorie», bemängelt aber, dass sie nicht erkläft

De cometis (1746)

In De cometis schlug Boscovich ein Model des Universums for, in welchem sich das Universum so bewegt wie die Erde, einfach in entgegengesetzter Richtung, so dass ein Beobachter «innerhalb» des Universums die Erde als sich bewegend wahrnimmt, ein Beobachter «ausserhalb» des Universums jedoch als stillstehend. Für diesen aussenstehenden Beobachter bewegt sich dafür das ganze Universum.

Vorgeschlagener Wasserteleskop-Versuch (1766)

1766 schrieb Boscovich, dass es eine Methode gibt, die zeigen kann, ob sich das Licht im Wasser und in der Luft verschieden schnell ausbreitet: Ein Teleskop und ein mit Wasser gefülltes Teleskop sollten auf das gleiche Himmelsobjekt gerichtet werden.
Falls sich das Licht im Wasser, wie von Newton vorhergesagt(?), 33% schneller bewegt wie in der Luft, müsste der Aberrationswinkel von 40″ auf 30″ reduziert werden. Ist das Licht jedoch langsamer, müsste sich dieser Winkel entsprechend vergrössern.
Vgl Airys Wasserteleskop Versuch.

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